Klima
In Cumbuco geht die Sonne um 5.30 Uhr auf und schlagartig gegen 17.30 wieder unter. Nur drei Breitengrade vom Äquator entfernt, liegen die durchschnittlichen Temperaturen tagsüber bei 28°C, nachts bei 20-22°C. Die Sonne scheint (über das gesamte Jahr betrachtet) fast acht Stunden täglich.
Die größte Windsicherheit (über 90%) haben Sie zwischen Juni und Januar, außerhalb der Regenzeit. In diesen Monaten regnet es kaum, dafür bringt der Passatwind optimale Voraussetzungen zum Kiten mit Windgeschwindigkeiten zwischen 15-25 Knoten (bzw. 4-6 Beaufort). Der Wind kommt aus Südost, ist morgens leicht ablandig. Im Laufe des Tages wird er stärker und dreht auf leicht auflandig. In dieser Zeit kommt man gut mit einem Kite zwischen 7 – 12qm aus, während man in der Nebensaison eher auf einen mindestens 12qm Kite zurückgreifen muss.
Die aktuelle Windvorhersage für Cumbuco kann hier abgefragt werden.
Während der Regenzeit, hauptsächlich zwischen Februar und April regnet es, allerdings ganz selten, auch mal mehrere aufeinander folgende Tage und es gibt nur tageweise ausreichend Wind zum Kiten. Im Durchschnitt liegt die Windgeschwindigkeit dann zwischen 5-10 Knoten (also 2-4 Beaufort) und ist demnach eher ideal zum Segeln. Und obwohl geographisch natürlich Sommer ist, sprechen die Einheimischen in der Regenzeit von Winter („inverno“).
Dies alles sind natürlich statistische Werte und manchmal kommt es anders, als man denkt. Vor allem El Niño-Ereignisse können diese Normwerte mächtig durcheinander bringen. Manchmal gibt es dann keine typische Regenzeit. Das ist für die Natur und die Ernte ziemlich katastrophal, aber für alle Kite-Begeisterten sehr erfreulich, weil der Passat dann trotzdem voll zum Zuge kommen kann.
Passatwind
Der Grund, warum in Cumbuco paradiesische Bedingungen für Kite-Surfer herrschen, ist der Passatwind. Aber was ist das eigentlich für ein Wind? Passatwinde zeichnen sich durch ihre große Richtungsbeständigkeit aus und treten in den Tropen zwischen den Subtropenhochs und der äquatorialen Tiefdruckrinne auf. Dort steigt die Luft auf, strömt in der Höhe bis etwa 30° nördlicher bzw. südlicher Breite polwärts, sinkt dann in den Subtropenhochs beidseitig ab, um anschließend als druckausgleichender Passat wieder äquatorwärts zu strömen. Durch die ablenkende Kraft der Erdrotation tritt er auf der Nordhalbkugel als Nordpassat, für die Südhalbkugel ergibt sich eine allgemeine Strömungsrichtung Ost, Südost bis Süd aus dem pazifischen Hoch. Passatwinde (egal, ob NO-Passat oder SO-Passat) wehen beständig mit einer Geschwindigkeit von 20-25 km/h. Sie sind verantwortlich für das Wüstenklima in den Regionen der Wendekreise, weil sie trockene Luft transportieren. Typisch sind die flachen Cumuluswolken.
Nun geschieht Folgendes: Die Luft sinkt in den Passatzonen ab. Die Luftschichten, die durch die Bodenerwärmung aufsteigen, werden aufgrund dessen am weiteren Aufstieg gehindert. Somit können sie nicht abkühlen, nicht kondensieren und eben auch keine Niederschlagswolken bilden. Man spricht hier von der Passatinversion. Erst, wenn die Passate in der äquatorialen Tiefdruckrinne zusammenströmen, werden die Luftmassen zum Aufstieg gezwungen und regnen sich aus. An Küsten mit kalten Meeresströmungen kann es zwar zu ausgeprägter Nebelbildung, aber nicht zum Niederschlag kommen. In den geographischen Wintermonaten sind die Passate der entsprechenden Erdhalbkugel besonders ausgeprägt.
Thermischer Wind
Zwischen 10.00 und 12.00 Uhr (je nach Jahreszeit) setzt zusätzlich der thermische Wind ein. Er entsteht dadurch, dass sich die Luft über dem Land sehr viel schneller aufheizt, als über dem Meer. Die heiße Luft steigt nach oben und seitens des Meeres strömt kältere Luft nach, um das entstehende Vakuum zu füllen. Und dann ist er da, der perfekte Wind, der die Bedingungen in Cumbuco für Kiter so derartig attraktiv macht.